Aus- und Weiterbildung

Berufsberatung und Berufsorientierung

Angebote zur Berufsberatung und -orientierung helfen bei der Berufsentscheidung, indem sie über Tätigkeiten, Anforderungen und Fördermöglichkeiten informieren.

Der richtige Beruf und die richtige Förderung

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) ist ein wichtiger Partner, wenn es darum geht, jungen Menschen den Weg in Ausbildung und Beruf zu erleichtern. Sie bietet unter anderem eine individuelle Berufsberatung und Berufsorientierung an. Außerdem führt die BA Angebot und Nachfrage nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen auf unterschiedlichen Wegen zusammen: Offene Stellen sammelt sie in der Jobbörse, Informationen zu Berufsbildern verbreitet sie in Printmedien und via Social Media und sie betreibt gezielte Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung. Junge Arbeitsuchende, die Anspruch auf Grundsicherung haben (nach dem Sozialgesetzbuch SGB II) bekommen in den Jobcentern kompetente Unterstützung. In gemeinsamen Vereinbarungen (den sogenannten Bildungsketten) setzen sich Bund, Länder und BA auch dafür ein, die Förderinstrumente zur Berufsorientierung miteinander zu verknüpfen und aufeinander abzustimmen.

Berufsorientierung (BO): Start in der Schulzeit

Auf Basis der BO-Konzepte der Schulen bieten die Agenturen für Arbeit Orientierungsangebote an. Das heißt, dass die Schüler*innen konkrete Einblicke in verschiedene Berufe, deren Anforderungen und Aussichten bekommen. Auch die individuelle Berufsberatung beginnt bereits während der Schulzeit.

Für Schüler*innen von allgemeinbildenden Schulen kann die Orientierung und Vorbereitung für die Berufswahl noch zusätzlich durch Berufsorientierungsmaßnahmen vertieft werden. Die Kosten dafür werden zu maximal 50 Prozent von der Bundesagentur für Arbeit übernommen, den Rest muss ein Dritter (z.B. Schule, Länder, Kommunen oder Kammern etc.) übernehmen.

Berufsberatung: Was will ich eigentlich werden?

Die Berufsberatung bietet Rat und Informationen zu allen Berufswegen und den jeweiligen Anforderungen. Sie informiert zu aktuellen Trends oder Entwicklungen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, von denen junge Menschen profitieren können. Gemeinsam mit den Berater*innen gehen die Ratsuchenden ihren beruflichen Wünschen, Fähigkeiten und Zielen auf den Grund. Auch werden, falls für den Wunschberuf bestimmte Voraussetzungen fehlen, realistische Alternativen gesucht und gefunden. Die Berufsberatung beginnt bereits während der Schulzeit und kann darüber hinaus in den Agenturen für Arbeit in Anspruch genommen werden.

Um die Entscheidung für ein Beruf / Berufsfeld abzurunden, prüft die Berufsberatung auch, welche Fördermöglichkeiten nötig und vorhanden sind. Je nach individuellem Fall kann die Empfehlung am Ende der Beratung eine Ausbildung, ein Studium oder auch eine Kombination aus beidem sein.

Berufseinstiegsbegleitung: Starthilfe für den Job

Manche Schüler*innen haben Schwierigkeiten, ihren Schulabschluss zu schaffen, bringen aber trotzdem viele gute Fähigkeiten für einen Job mit. Diese Personengruppe wird von der Berufseinstiegsbegleitung gefördert. Dabei setzt die Förderung an allgemeinbildenden Schulen schon ein bis zwei Jahre vor dem geplanten Schulabschluss an. Die Förderung reicht bis zu sechs Monate in die Berufsausbildung hinein.

Über die Auswahl der Schüler*innen entscheidet die Berufsberatung nach Empfehlung der Lehrkräfte.

Angeboten wird die Berufseinstiegsbegleitung (in der Regel für Haupt- und Förderschulen) derzeit in Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen sowie in einigen Kommunen Niedersachsens und Hessens.

So funktioniert es

Erfahrene Berufseinstiegsbegleiter*innen unterstützen die geförderten Personen gezielt in allen wichtigen Phasen: beim Erreichen des Schulabschlusses, bei der Berufswahl und -orientierung, bei der Ausbildungsplatzsuche, in der Übergangszeit und auch später beim Ankommen im Ausbildungsbetrieb. Ihre Aufgabe ist es vor allem, die jungen Menschen zu informieren und zu motivieren, vorhandene Angebote wie Nachhilfeunterricht oder Berufsberatung auch tatsächlich zu nutzen. So sollen Kompetenzen der Teilnehmenden gestärkt und ihre Berufschancen erhöht werden.
Bei der Berufseinstiegsbegleitung arbeiten die Lehrkräfte der Schule, die Berufsberater*innen und die Ausbildungsinteressierten eng zusammen. Auch regionale Netzwerke wie Kammern oder Jugendsozialarbeit werden mit einbezogen.

Ausbildungsvermittlung: Wo finde ich meinen Platz?

Die Agenturen für Arbeit und Jobcenter stehen in regelmäßigem Austausch mit Arbeitgebern. Sie wissen, wo gerade welche Talente gesucht werden. Das teilen sie den Interessierten mit und geben ihnen Tipps für die Kontaktaufnahme und die Bewerbung. Ihre Vermittlungsdienste bieten sie kostenlos an.

Je früher die Vermittlung beginnt, desto eher wird die Ausbildungssuche erfolgreich sein. Daher ist es zu empfehlen, rechtzeitig Kontakt zur Agentur für Arbeit oder zum Jobcenter aufzunehmen. Für einen genauso nahtlosen Übergang in den Beruf müssen sich Azubis spätestens drei Monate vor Abschluss ihrer Ausbildung arbeitsuchend melden (in bestimmten Fällen gibt es Ausnahmen).

Wie läuft so ein Vermittlungsgespräch ab?

Zuerst werden gemeinsam die vorhandenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen der Ausbildungsuchenden erfasst. Durch diese Potenzialanalyse, die Profiling genannt wird, kommen die passenden Wunschberufe ins Blickfeld. In der Online-Jobbörse der BA können die Ausbildungsuchenden ihr Bewerberprofil auch anonym veröffentlichen und über freie Stellen informiert werden.