Deutschland braucht nicht nur viele, sondern auch gut qualifizierte Fachkräfte. Nur so kann sichergestellt werden, dass unser Sozialsystem auch in Zukunft nachhaltig funktioniert. Ebenso ist es aus verschiedenen Gründen der sinnvollste Weg, um Herausforderungen wie Klimaschutz, Digitalisierung und demografischen Wandel zu meistern.
Fachkräfteparadox und demografischer Wandel
Um genügend Fachkräfte sichern zu können, sind einige Herausforderungen zu überwinden. Zum Beispiel ein Phänomen, das "Fachkräfteparadox" genannt wird und stetig wächst. Der Strukturwandel von der traditionellen zur digitalen Gesellschaft führt dazu, dass ein Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt entsteht. Das heißt: In einigen Branchen und Regionen gibt es zu wenige Fachkräfte, in anderen zu wenige Jobs.
Erschwerend dazu kommt der demografische Wandel. Immer mehr Arbeitskräfte verschwinden vom Markt und der internationale Wettbewerb um gut qualifizierten Ersatz nimmt zu. Auch lange andauernde Krisen wie Covid-19 oder der Krieg gegen die Ukraine spielen eine große Rolle. Ihre Folgen für den Arbeitsmarkt sind oft noch nicht abzusehen.
Prioritäre Handlungsfelder
Unter Federführung des BMAS haben alle Ressorts und zahlreiche Beauftragte der Bundesregierung zusammengearbeitet, um die Fachkräftestrategie neu aufzustellen. Das Ergebnis wurde beim Fachkräftegipfel am 7. September 2022 mit führenden Vertretern von Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, Kammern (wie Handwerk oder Handel), Ländern, Kommunen und der Bundesagentur für Arbeit diskutiert. Mit Erfolg: Am 12. Oktober 2022 hat die Bundesregierung die neue Fachkräftestrategie beschlossen.
Die Herausforderungen für die Fachkräftesicherung und den Arbeitsmarkt in Deutschland sind gewachsen. Die Publikation liefert detaillierte Informationen über die Fachkräftesicherung, Chancen und Herausforderungen des Standortes Deutschland sowie prioritäre Handlungsfelder für den deutschen Arbeitsmarkt.
Fachkräftestrategie der Bundesregierung
Mit verschiedenen Maßnahmen möchte die Fachkräftestrategie Unternehmen und Betriebe dabei unterstützen, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Dazu wurden die fünf wichtigsten Handlungsfelder bestimmt:
- Zeitgemäße Ausbildung,
- Gezielte Weiterbildung,
- Arbeitspotenziale und Erwerbsbeteiligung erhöhen,
- Arbeitsqualität und -kultur verbessern, sowie
- Moderne Einwanderungspolitik und nachhaltige Arbeitsmarktintegration
Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung, die alle Branchen und Regionen erfasst, ist nur der Auftakt und Rahmen. Weitergehen wird es mit einem genauen Blick auf die einzelnen Berufe, Branchen und anderen relevanten Themenfeldern. Die Bundesregierung freut sich schon jetzt auf den wertvollen Input, den die verschiedenen Akteur*innen zu diesem Vorhaben beisteuern werden.