Am 24. April 2024 hat das Europäische Parlament nach der erfolgten Zustimmung durch die EU-Kommission und den Rat der Europäischen Union dem deutschen Antrag für eine Unterstützung entlassener Beschäftigte der Vallourec Deutschland GmbH aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung zugunsten entlassener Arbeitnehmer (EGF) zugestimmt. Mit den durch die EU kofinanzierten EGF-Mitteln in Höhe von knapp 3 Mio. Euro wird die Reintegration der über 1.500 entlassenen Beschäftigten in den Arbeitsmarkt aktiv gefördert.
Vallourec Deutschland ist ein Hersteller von nahtlos warmgewalzten Stahlrohren, die im Energiesektor, dem Maschinen- und Anlagebau sowie im Stahlbau zum Einsatz kommen. Den Entlassungen bei Vallourec ging eine langanhaltende negative Ergebnissituation des Unternehmens voraus. Trotz umfangreicher Restrukturierungsmaßnahmen gelang es nicht, die bilanzielle Situation des Unternehmens zu verbessern. Vor diesem Hintergrund hat sich Vallourec 2021 entschieden, die Produktion in den deutschen Werken in Mülheim an der Ruhr und Düsseldorf einzustellen. Die damit zusammenhängenden Entlassungen sind im Kontext struktureller Veränderungen im Welthandelsgefüge sowie des Strukturwandels im Ruhrgebiet zu sehen.
Für die Betroffenen bedeuten die Entlassungen einen tiefen Einschnitt in ihre Erwerbsbiografie. Zum Teil verfügen sie trotz mehrjähriger Betriebszugehörigkeit über veraltete Qualifikationen oder an die geänderte Arbeitsmarktstruktur im Ruhrgebiet nicht angepasste Qualifikationsprofile, was die berufliche Neuorientierung weiter erschwert. An dieser Stelle setzt die EGF-Förderung an und schafft neue Perspektiven für die Betroffenen. Konkret ermöglicht der EGF passgenaue Qualifizierungen, Beratung, Berufsvorbereitung und -orientierung sowie weitere Maßnahmen zum Kompetenzerwerb und zur Arbeitsmarktreintegration. Die Förderung hat ein Gesamtvolumen (incl. nationalem Anteil) von rund 5 Mio. Euro. Die Umsetzung der EGF-Fördermaßnahmen wird von der Transfergesellschaft START NRW GmbH übernommen.