Am 26. Juli 2024 besuchte Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Innovationslabor des AWO Landesverbandes Thüringen e.V. und das Projekt "Praktikum-Integration-Mobilität-Auslandaufenthalt+" (PrIMA+) in Erfurt. Der AWO Landesverband Thüringen steht vor den besonderen Herausforderungen des ländlichen Raums und des demografischen Wandels. Die Suche und Bindung von Fachkräften, das Erreichen der Klimaneutralität sowie der rasante technologische Fortschritt erfordern komplexe Antworten. Um den genannten Herausforderungen zu begegnen, setzt das Projekt auf den wertvollen Wissens- und Erfahrungsschatz der Mitarbeitenden. Das Innovationslabor dient dabei als zentrale Maßnahme für eine gemeinsame Weiterentwicklung der Verbands- und Unternehmenskultur.
Ein wesentliches Element des Projekts ist die Schaffung eines Innovationsmanagements, das den Gesamtprozess koordiniert. Eine Steuerungsgruppe berät zur Ausrichtung, während ein Ideenmanagement den Mitarbeitenden ermöglicht, Vorschläge einzubringen. Begleitende Workshops sollen Interesse wecken und innovative Ideen fördern. Aus den eingereichten Vorschlägen werden jene ausgewählt, die in Experimente überführt und gemeinsam weiterentwickelt werden.
Staatssekretär Rolf Schmachtenberg nahm anlässlich des Projektbesuchs an einem der begleitenden Workshops teil. Zum Thema "Künstliche Intelligenz (KI) für Kindergärten" diskutierte er mit den Mitarbeitenden darüber, wie KI-Anwendungen dazu beitragen können, Prozesse zu vereinfachen und zu automatisieren, um den administrativen Aufwand insgesamt zu verringern.
Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie innovative Ansätze und Zusammenarbeit den Herausforderungen unserer Zeit begegnen können. Die AWO Thüringen zeigt eindrucksvoll, wie man mit dem wertvollen Wissens- und Erfahrungsschatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukunftsweisende Lösungen entwickeln kann.
Das "Innovationslabor AWO Thüringen" wird im Rahmen des Programms "rückenwind³ für Vielfalt, Wandel und Zukunftsfähigkeit in der Sozialwirtschaft" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) vom 1. Mai 2023 bis 30. April 2026 gefördert.
Praktikum im Ausland mit PrIMA+
Trotz eines offeneren Arbeitsmarktes haben viele junge Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss geringere Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Vor diesem Hintergrund besuchte Staatssekretär Rolf Schmachtenberg das Erfurter Projekt "Praktikum-Integration-Mobilität-Auslandsaufenthalt+" (PrIMA+). Es richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, die aufgrund vielfältiger Problemlagen Schwierigkeiten beim Zugang zu Ausbildung oder Arbeit haben. Das Projekt PriMA+ wird gefördert durch das BMAS und den ESF Plus im Rahmen des Programms "JUVENTUS: Mobilität stärken - für ein soziales Europa". Projektträger ist die TIBOR Gesellschaft für Bildung, Beratung und Vermittlung mbH. In intensiven Gesprächen mit Projektverantwortlichen, Mitarbeitenden und ehemaligen Teilnehmenden erfuhr Herr Schmachtenberg viel über die konkrete Arbeit und die praktischen Erfahrungen und Erfolge der jungen Erwachsenen.
PrIMA+ zeigt, wie junge Menschen dabei unterstützt werden können, trotz schwieriger Ausgangslage eine berufliche Perspektive zu finden und ihr Berufsleben starten.
Kern des Projekts ist ein zweimonatiges Praktikum im Ausland, denn es geht auch darum, die jungen Menschen aus ihren gewohnten Strukturen zu holen. Flankiert wird der Auslandsaufenthalt durch eine intensive Vor- und Nachbereitung, zum Beispiel durch Sprachunterricht und interkulturelles Training sowie durch ein unterstützendes Coaching, mit dem das Selbstwertgefühl und die Motivation der Teilnehmenden gefestigt werden sollen. Mit diesen Erfahrungen können die jungen Menschen ihre Chancen auf dem Arbeits- oder Ausbildungsmarkt erhöhen. Denn oftmals werden so ihre Potenziale geweckt und die Voraussetzungen für eine Beschäftigungsfähigkeit verbessert. Ein wichtiger Bestandteil ist die Kompetenzfeststellung und individuelle Begleitung über den gesamten Zeitraum. Einzelgespräche und individuelle Förderpläne unterstützen die Teilnehmenden dabei, ihre Eigenverantwortung und Bereitschaft zur Aufnahme einer Ausbildung oder Arbeit zu stärken. Regelmäßige Rücksprache mit dem Jobcenter und anderen Partnern sichert eine nachhaltige Anschlussperspektive.
Das Projekt PrIMA+ existiert seit April 2023 und läuft bis zum 31.03.2027. Es richtet sich vor allem an die jungen Menschen in den Regionen Jena, Saale-Holzland-Kreis, Weimar Land und Weimar.