Die Studie "Entwicklung des Tarifgeschehens vor und nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns", durchgeführt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) im Auftrag des BMAS, erfüllt einen Teil des gesetzlichen Auftrags der Evaluation des Mindestlohngesetzes nach §23 MiLoG. Die Studie untersucht ob, und wenn ja, welchen Einfluss die Einführung und die Anpassungen des gesetzlichen Mindestlohns auf die Tarifpolitik in neun ausgewählten Niedriglohn-Branchen (Landwirtschaft, Fleischverarbeitung, Bäckerhandwerk, Einzelhandel, Post-Kurier- und Expressdienste, Gastronomie und Beherbergung, Private Wach- und Sicherheitsdienste, Systemgastronomie, Friseurhandwerk) hatten. Die Studie analysiert branchenspezifisch sowohl mögliche Veränderungen des Tarifvertragssystems als auch die Entwicklung der Tariflohnerhöhungen und Tariflohnstruktur.
Neben eigenen quantitativen und qualitativen Auswertungen der Autorinnen und Autoren sind in die Studie die Ergebnisse einer gleichnamigen Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts, basierend auf Daten des Tarifindex 2012 bis 2018, eingeflossen.