Gute Arbeit für Alleinerziehende
Der ESF-Ideenwettbewerb "Gute Arbeit für Alleinerziehende" hatte vor diesem Hintergrund die Verbesserung des Arbeitsmarktzugangs von Alleinerziehenden im SGB II-Bezug zum Ziel. Zwischen 2009 und 2012 wurden zielgruppenspezifische Ansätze der Aktivierung, der Stabilisierung sowie der Integration Alleinerziehender in den Arbeitsmarkt entwickelt und erprobt.
Die Vorhaben waren als Ergänzung zu den Aktivitäten der Jobcenter im Regelgeschäft angelegt. Dafür wurden bundesweit 77 Projekte mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds und des Bundes in Höhe von insgesamt rund 60 Millionen Euro gefördert.
Im Rahmen einer Programmbegleitung des Ideenwettbewerbs wurden die Erfahrungen mit den geförderten Projekten aufbereitet und ein Abschlussbericht [PDF, 2MB] publiziert.
Für die Integrationsarbeit mit Alleinerziehenden konnten Erfolgsfaktoren und Lernpunkte für die Jobcenter ausgearbeitet werden. Demnach ist insbesondere eine intensive Betreuung der Alleinerziehenden eine notwendige Voraussetzung, um langfristig ihren Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Auch sollten die Bemühungen darauf ausgerichtet werden, den Arbeitgebern zu vermitteln, welches Arbeitskräftepotential erschlossen werden kann, wenn den Ressourcen und Bedürfnissen der Alleinerziehenden mit etwas mehr Flexibilität begegnet wird. Als besonders wichtig stellte sich auch eine enge Zusammenarbeit der Jobcenter mit den Jugendämtern vor Ort heraus.
Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende
Um den Problemlagen von Alleinerziehenden gerecht zu werden, ist darüber hinaus die Kooperation zwischen den zuständigen Verwaltungsträgern und den weiteren Unterstützern notwendig, kurzum: Arbeit in Netzwerken. Die Jobcenter und Agenturen für Arbeit sind auf die Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendhilfe ebenso angewiesen wie auf die Kooperation mit anderen Trägern öffentlicher Leistungen, Bildungsträgern oder mit weiteren Akteuren vor Ort wie beispielsweise den Mehrgenerationenhäusern oder den "Lokalen Bündnissen für Familie".
Diesen Überlegungen folgend führte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Zeitraum April 2011 bis Mitte 2013 das Förderprogramm "Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende" durch, das ausschließlich auf struktureller Ebene ansetzte. Mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums und des Europäischen Sozialfonds arbeiteten bundesweit insgesamt 102 Netzwerke für die zielgenaue und nachhaltige Bündelung lokaler und regionaler Unterstützungsangebote für Alleinerziehende - unabhängig von deren Beschäftigungsstatus oder Sozialleistungsbezug. Regional passende Lösungen standen im Vordergrund des Programms.
Aufgabe der Projekte war es von Beginn an, sich zu produktiven Netzwerken mit konkreten Arbeitszielen und Umsetzungsschritten zu entwickeln. Erarbeitet wurden eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahrensweisen für die beteiligten Netzwerkpartner ebenso wie konkrete Dienstleistungen für Alleinerziehende und ihre (potenziellen) Arbeitgeber. Schwerpunkte lagen vor allem auf:
- Bestands- und Bedarfsanalysen
- Knüpfung von Dienstleistungsketten durch konkrete Schnittstellenvereinbarungen oder lokale Lotsensysteme
- Informationsangebote wie Websites, Newsletter oder Wegweiser
- Förderung und Organisation von Teilzeitausbildung.
Das Förderprogramm wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales von Beginn an als Impulsgeber verstanden, dessen positive Wirkung sich vor allem durch Verstetigung guter Ansätze über den Projektzeitraum hinaus entfaltet. Die Verstetigung erfolgreich erprobter Projektansätze wurde von den Projekten deshalb permanent mitgedacht. Inzwischen ist deutlich zu erkennen, dass die gemeinsame Absicht, nachhaltige Strukturen der Unterstützung über die eigentliche Programmlaufzeit hinaus zu etablieren und gute Ansätze möglichst breit in die Regelabläufe der zuständigen Stellen zu überführen, vielerorts erreicht werden konnte. Die von den geförderten Projekten gemachten Erfahrungen wurden in der Publikation "Unterstützung Alleinerziehender durch nachhaltige Netzwerkarbeit vor Ort" [PDF, 2MB] umfassend aufbereitet und stehen damit allen Regionen zur Verfügung, die sich zur Unterstützung Alleinerziehender auf den Weg zu einer nachhaltigen Vernetzungsstruktur machen wollen.